Am vergangenen Sonntag Nachmittag begrüßte unsere weibliche B-Jugend die Mädels von Turbine Leipzig als Abschluss des Heimspielwochenendes im Belian Dom. Betrachtet man den bisherigen Saisonverlauf unserer wJB wird schnell klar, warum das Selbstvertrauen in der Mannschaft fehlt. Aus 18 Spielen konnten gerade einmal 3 gewonnen werden, der letzte Sieg bereits Anfang Dezember 2023. Das Spiel gegen Turbine (Platz 5) versprach nicht wirklich Spannung, doch es sollte ganz anders kommen. Zum Spiel:
Gespickt mit 4 Spielerinnen der weiblichen C-Jugend starteten die Eilenburgerinnen temporeich. Einer gut gestaffelten Abwehrreihe gelangen erste Ballgewinne, die im Angriff durch hohen Kraftaufwand in Tore umgemünzt werden konnten. Nach 5 Minuten führte der VfB mit 4:2 und war richtig drin im Spiel. Zwar konnten die Leipzigerinnen im Verlaufe der ersten Halbzeit ausgleichen und sogar in Führung gehen, doch allen voran Ella (5 Tore), Vienna (4) Tore und C-Jugend Aushilfskraft Marie (7 Tore) brachten ordentlich Schwung in den Angriff und brachen immer wieder bis zum 6 Meterkreis durch. In den letzten 6 Minuten war das Eilenburger Tor dann wie zugemauert! Die Langzeitverletzte und lange Zeit glücklose Paula im Tor fand endlich zu ihrer starken Form zurück, parierte einen Wurf nach dem Nächsten und war hauptsächlich daran beteiligt, dass der VfB mit einer 10:7 Führung in die Halbzeit ging. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt definitiv kein handballerischer Leckerbissen, sondern glich eher einer Abwehrschlacht. Das Trainerteam um Janne, Maik und Lara war trotzdem stolz. Man hatte nicht nur seit langem mal wieder eine Halbzeit gewonnen, sondern musste nicht wie in den vergangenen Wochen einem Rückstand hinterherlaufen. Langsam machte sich auch wieder Selbstvertrauen in der Kabine breit und die Mädels waren entschlossen, sich dieses Mal für den couragierten Auftritt zu belohnen. Wenn Handball spielen nur so einfach wäre... Zu Beginn der zweiten Halbzeit war von dem neu gewonnen Selbstvertrauen gar nichts mehr zu Sehen. Die Mädels rutschten wieder in alte Muster, scheiterten quasi mit jedem Wurfversuch an der gegnerischen Torhüterin und auch der Vorsprung war dahin. Es dauerte 9 Minuten bis zum ersten eigenen Tor in Halbzeit 2, welches sich allerdings als Knotenlöser herausstellen sollte. Zwar blieb das Spiel eine reine Abwehrschlacht und die Effizienz im Torabschluss der VfB-Mädels ließ immer noch zu Wünschen übrig, doch der Spirit der Mannschaft gemeinsam mit den Anfeuerungen der Halle waren nun spürbar. Das Spiel ging hin und her, keine Mannschaft konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen. 9 Sekunden vor dem Ende kommt der VfB beim Stand von 17:17 nochmal an den Ball und das Trainerteam nimmt sofort eine Auszeit, um den genauen Ablauf des letzten Angriffs abzustimmen. Der VfB setzte alles auf eine Karte, die wurfgewaltige Finnja, eigentlich nur als Hilfskraft eingeplant, sollte sich nach zwei Pässen mit viel Überzeugung den Ball aufs Tor knallen. Die Spannung war greifbar, der Druck enorm. Anpfiff der Schiedsrichter, zwei Pässe bis zu Finnja, Anlauf, Wurf und ... DRIN DAS DING! Egal wie. Das Spiel war aus, der VfB schlägt Turbine Leipzig mit dem letzten Wurf im Spiel. Der Jubel im Belian Dom war grenzenlos, die Tränen bei den Mädels kullerten und auch das Trainerteam konnte sich vor Freude nicht mehr halten. Über die letzten Wochen hatte sich so viel Frust angestaut, der nun einfach raus musste.
Am Ende einer Abwehrschlacht gewinnen die Mädels des VfB mit etwas mehr Spielglück mit einem Tor und schauen nun positiv auf das nächste Heimspiel kommenden Samstag gegen Leisnig. Das Trainerteam um Janne, Maik & Lara ist stolz, dass die Mädels sich endlich mal belohnen konnten und freuen sich besonders für Paula, die mit ihren Paraden maßgeblicher Teil dieses Erfolgs war. Nun gilt es im Training weiter dranzubleiben, um so schnell wie möglich wieder jubeln zu können!
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