Im Halbfinale des Regionspokals trafen die „jungen Wilden“ des VfB Eilenburg auf einen echten Brocken: die Sachsenliga-Mannschaft der SG MoGoNo Leipzig gab sich die Ehre in der Eilenburger Halle. Die Vorzeichen standen allerdings alles andere als gut: Anfang der Woche musste das Training aufgrund zahlreicher Verletzungen und Krankheitsfälle abgesagt werden. Auch das Donnerstagstraining war eher durchwachsen – aber das kannte man ja schon aus dem Viertelfinale, das man ebenfalls nach 14-tägiger Trainingsunterbrechunggegen den Staffelersten Concordia Delitzsch gewinnen konnte.
Mit gerade einmal acht einsatzfähigen Spielern ging man dennoch selbstbewusst ins Rennen. Doch schnell zeigte sich: Heute sollte es schwer werden. Die Leipziger erwischten den deutlich besseren Start, während der VfB mit technischen Fehlern und einem schwachen Rückzugsverhalten kämpfte. Die Gäste nutzten das gnadenlos aus, spielten ihre Angriffe konsequent zu Ende und trafen nahezu nach Belieben. Schon Mitte der ersten Hälfte bahnte sich eine frühe Vorentscheidung an – Eilenburg fand schlicht keinen Zugriff auf das Spiel.
Im Positionsangriff blieb man zu harmlos, Ideen fehlten, Abschlüsse wurden vom starken Leipziger Torhüter entschärft. Auch über die Außen ging wenig – was durch eine präsente Abwehr und einen nahezu unüberwindbaren Noah Kanitz im Tor der Gäste unterbunden wurde. Zur Pause stand es deutlich: 10:21 aus Sicht der Eilenburger – der Traum vom Pokalfinale war spätestens jetzt geplatzt.
In der Kabine galt es nun, die Moral zu wahren. Und tatsächlich startete Eilenburg engagiert in die zweite Hälfte, mit neuer Energie und einem kurzen Aufbäumen. Doch MoGoNo blieb souverän, wechselte durch, spielte weiter ihren Stiefel runter. Der zweite Keeper der Gäste war zwar nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, doch die Abwehr ließ kaum Lücken zu – Eilenburg rieb sich zunehmend auf.
Spätestens jetzt merkte man die schwindenden Kräfte bei den Hausherren, besonders im Umschaltspiel: Während einige Spieler noch in der gegnerischen Hälfte verweilten, zappelte der Ball schon wieder im eigenen Netz. Zehn Minuten vor dem Ende dann noch ein bitterer Moment: Eine überzogene Aktion eines VfB-Spielers führte zu einer Hinausstellung – die letzten Minuten musste man noch einmal beißen und durchhalten.
Am Ende stand ein deutliches 23:40 auf der Anzeigetafel. MoGoNo Leipzig zog verdient ins Finale ein – der VfB zeigte sich als fairer Verlierer, gratulierte dem Gegner und verabschiedete sich von seinen treuen Fans.
Fazit: Es wäre ein kleines Wunder gewesen, mit einer so dezimierten und gesundheitlich angeschlagenen Truppe gegen ein Topteam wie MoGoNo Leipzig zu bestehen. Jetzt heißt es: Kopf hoch, Spiel abhaken – denn am 13. April wartet das letzte Heimspiel der Saison.