Was macht man als normaler Mensch am zweiten Adventssonntag? Vielleicht die ersten Lebkuchen essen, mal die Großeltern besuchen oder einfach das schlechten Wetter bei einer heißen Schokolade und einem Weihnachtsfilm auf dem Sofa umgehen. Doch wir Handballer ticken eben anders. Also treffen wir uns lieber im Belian Dom und gehen mit den vielen Gleichgesinnten unserer absoluten Lieblingsbeschäftigung nach. So auch am vergangenen Sonntag, als die weibliche B-Jugend den Tabellenzweiten aus Naunhof zum letzten Spiel im Jahr 2024 empfing. Die Tabellensituation versprach ein echtes Highlight, Eilenburg als 4. Platz und Naunhof als 2., bisher mit nur einer Niederlage gegen den Spitzenreiter aus Döbeln, sollten spielerisch auf einer Ebene stehen und sich einen spannenden Kampf bieten. Für den VfB ging es, unabhängig vom Ergebnis, das sehr erfolgreiche Jahr mit positiven Eindrücken abzuschließen und ein letztes Mal gemeinsam viel Spaß auf der Platte zu haben.
In einem, für einen 2. Advent sehr gut gefüllten Belian Dom startete die VfB-Abwehr sattelfest, aggressiv und taktisch optimal eingestellt. Naunhof gelang es kaum, zum eigenen Spiel zu kommen und so mussten sie immer wieder zu Würfen aus dem Rückraum greifen, die Soraya in den meisten Fällen bärenstark parieren konnte. Im Angriff hingegen lief es alles andere als rund. Die robuste und sehr bewegliche Abwehrreihe aus Naunhof machte es den Mädels des VfB unheimlich schwer, zu klaren Wurfsituationen zu gelangen und so erzwang das Zeitspiel der Schiedsrichter oft ungefährliche Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Insgesamt wirkte der Angriff in der ersten Halbzeit behäbig, ohne Schwung und teilweise etwas ratlos. Das erwartete, spielerische Feuerwerk entwickelte sich zu einer zähen Angelegenheit mit sehr wenigen Toren. Auf Seiten des VfB's konnte Leya, trotz ihres Einsatzes bei der ersten Frauemannschaft am Vortag, dem Spiel mit 4 Toren über Außen ihren Stempel so wirklich aufdrücken. Kurz vor Ablauf der Zeit gelang es Ronja noch, einen wichtigen 7 Meter Strafwurf zu parieren, dann waren die ersten 25 Minuten auch schon gespielt. Beim Stand von 8:7 ging es in die Halbzeitpause, in der die Stimmung in der Kabine doch sehr positiv war. Man hatte eine Halbzeit gewonnen und eine bockstarke Abwehr gespielt - nur 8 eigene Tore in 25 Minuten waren zu wenig für den eigenen, mittlerweile sehr hohen Anspruch.
In der zweiten Halbzeit sollte sich dann Einiges ändern, hatte doch Leya in der Kabine extra noch gewarnt, dass man von Beginn an aufmerksam spielen solle. Gesagt, Getan - So langsam kam das Angriffsspiel des VfB's ins Rollen. Unbeeindruckt von der gegnerischen Einzelmanndeckung fanden Marie, Freya und Nele nun immer wieder freie Nahtstellen um sich entweder selbst mit Torwürfen zu belohnen oder ihre Nebenspielerinnen gekonnt in Szene zu setzen. Zudem arbeiteten Magda am Kreis und Sophia auf Außen nun auch deutlich aktiver, setzten sich in freie Räume ab und kamen über clevere Anspiele selbst zu Torerfolgen. Carlotta zeigte dafür defensiv eine sehr gute Beinarbeit, half dabei, das Zentrum zu schließen und trug zur sehr guten Abwehrleistung bei - nur die eigene Belohnung durch ein Tor fehlte an diesem Tag. Ronja war der gewohnt sichere Rückhalt und schnappte sich die Würfe aus dem Rückraum. Auch Sina B., junger C-Jugend Jahrgang, fügte sich nahtlos in die geschlossene Mannschaftsleistung ein und überzeugte als sichere 7 Meter Schützin in einigen Drucksituationen. In den letzten 9 Minuten vernagelte der VfB das eigene Tor im stimmungsgeladenen Belian Dom so, dass den Gegnerinnen aus Naunhof kein Torerfolg mehr gelang. Den Schlussstrich unter den Heimsieg setzte Anna-Fiona, die mit ihrer Wurfgewalt, vor der sogar die Trainer im Training den Kopf einziehen, Sekunden vor dem Schluss hochstieg und den Ball links unten versenkte. Der Jubel war groß, ein besseres Ende für 2024 hätte man sich nicht ausmalen können. Völlig verdient schlägt der VfB Eilenburg Victoria Naunhof, setzt ein deutliches Ausrufezeichen im Kampf um die Podestplätze und bleibt in der laufenden Saison UNGESCHLAGEN in der Festung Belian Dom. Was eine Entwicklung, vom Tabellenkeller-Kind zum Anwärter für die Podestplätze - ein erstaunlicher Weg. Klasse Mädels, wir sind unheimlich stolz auf euch!
Im Namen der gesamten Mannschaft möchten wir uns bei Allen bedanken, die uns in der laufenden Saison den Rücken freigehalten haben. Angefangen bei unseren Eltern, die für gut riechende Trikots, ein prall gefülltes Catering und wahnsinnig tolle Spieltagsfotos sorgen über die vielen Freunde, die den Belian Dom bei jedem Heimspiel zu einem Hexenkessel verwandelt haben bis zu unserem Vereinsvorstand, der uns jederzeit optimale Trainingsbedingungen zur Verfügung stellt. Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs, denn ohne euch, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. DANKE!